Mittwoch, 25. Februar 2009

Sowohl im privaten wie auch im öffentlichen Bereich scheinen wir, was unsere Kommunikationsfähigkeit anlangt, unsere Grenzen erreicht zu haben.Dies hängt im Wesentlichen damit zusammen, daß zum Einen Sprache vordergründig dazu benützt wird, Inhalte zu verschleiern oder zu verfälschen und zum Anderen, daß unser Sprachsystem immer unübersichtlicher und verwirrender wird.
Daher scheint es notwendig, eine neue Form des Umganges mit der Sprache zu finden, welche diese wieder klar, einfach und wahr macht. Nur so wird es möglich sein, unseren Worten wieder Gehalt zu verleihen und mit unseren Mitmenschen in einen Dialog zu treten.
Nur dann, wenn unsere Rede einfach und wahr ist, wird unseren Worten Gehör geschenkt und vermögen wir die Menschen zu begeistern, zu erfreuen , zu trösten und zu motivieren.
Da Sprache Befindlichkeiten schafft, ist uns bei einem achtsamen Umgang mit derselben ein Instrument zur Hand gegeben, welches es uns ermöglicht, in unserem Dasein mit und für unsere Mitmenschen jene Saiten zum klingen zu bringen, welche dem Gemeinwohl dienen.
Nicht der manipulative Ansatz der Sprache ist gefragt, sondern der achtsame Umgang mit Worten und Begriffen wird dazu führen, daß unsere Stimme gehört wird und dem , was wir zu sagen haben, Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.
Das wird aber nur dann gelingen, wenn unsere Worte klug gewählt sind und das, was wir zu sagen haben, klar und einfach ist. Denn je weniger die Menschen sich genötigt sehen, das, was gesagt wird, zu interpretieren, umso offener und achtsamer werden sie das Gesagte aufnehmen und dieses wird in ihrem Herzen Wurzeln schlagen.

Montag, 2. Februar 2009

Vom achtsamen Umgang mit der Sprache

Sprache als wesentliches, unabdingbares Kommunikationsmittel ist mehr und mehr zu einem Mittel der Verschleierung der Wahrheit, der Macht und der Lüge verkommen.
Selten drücken wir sprachlich aus, was wir tatsächlich meinen und benutzen unsere Worte und Begriffe, um uns dahinter zu verbergen oder um Bilder von uns und der Welt zu erzeugen, welche nichts mehr mit den Tatsachen dessen, was Sprache ist und sein kann, zu tun hat.
Sprache wurde und wird seit langer Zeit als Instrument der Mächtigen mißbraucht, um deren Anspruch auf die Macht zu festigen und ist weit davon entfernt, Träger der Wahrheit zu sein.
Längst ist uns die Fähigkeit abhanden gekommen, aus der Vielzahl der Wörter und Begriffe jene herauszufinden, welche dem tatsächlichen Anspruch von Sprache als Träger einer Botschaft zu wirken, gerecht werden.

Wie in anderen Bereichen auch, vermissen wir die Klarheit und Einfachheit im Umgang mit der Sprache und allmählich nähern wir uns erneut babylonischen Zuständen, in welchen selbst die einfachsten Begriffe einer Interpreation
bedürfen, um deren Inhalt überhaupt zu erkennen.
So scheint es mehr denn je notwendig zu sein, sich der Einfachheit und Klarheit der Sprache erneut zuzuwenden und diese von allen Verwirrung stiftenden Begriffen zu befreien, um dem Wesen von Sprache als Mittel der Kommunikation erneut nahe zu kommen.
Achtsamkeit im Umgang mit der Sprache meint an erster Stelle, zur Klarheit und Einfachheit des sprachlichen Ausdrucks zurückzufinden, um unseren Worten erneut Gehalt zu verleihen und unsere Worte zu Trägern unverfälschter Botschaft werden zu lassen, welche keiner Interpretation bedarf sondern lediglich der Wahrheit Ausdruck verleiht.
Es gilt, sich erneut der schöpferrischen Kraft des Wortes zu entsinnen um so in unseren Worten wirksam an einer Umgestaltung der Gesellschaft teil zu haben.
Uns der Tatsache bewußt werdend, daß Worte Befindlichkeiten schaffen und Sprache zutiefst schöpferisch ist, werden wir einen anderen Ansatz finden müssen, um diesem Anspruch zum Wohl der Menschen gerecht zu werden und uns behutsam dem Wesen der Sprache anzunähern.
Dazu wird es notwendig sein, zu aller erst Worte und Begriffe von allen ihnen anhaftenden Interpretationen zu befreien , um so der Wahrheit derselben wieder nahe zu kommen und ihre Einfachheit und Schönheit zu erfassen. Denn nur so wird es uns möglich sein, uns der schöpferischen Energie und Kraft von Sprache in unserem Alltag zu bedienen und in unseren Worten wahr zu sein.